• "Citrus medica L., Citronenbaum (Aurant.). — Die Kerne haben saure und trockene'Eigenschaft und zwar kühlen und trocknen sie im 3. Grade. Die Schale hat scharfe Wirkung, trocknet im 2. Grade und ist in Bezug auf kaltmachende Wirkung indifferent. Das unter der Rinde befindliche Fleisch ist schleimhaltig und kühlt. Rinde und Fleisch werden gegessen. Die Blätter haben austrocknende und vertheilende Wirkung. — In „de aliment. facult.“ giebt Galen an, dass die Schale, zerrieben und in kleinen Mengen genossen, die Verdauung befördere, das Fleisch unter der Schale wegen seiner Härte schwer verdaulich sei und daher, mit Essig und Fischsuppe gekocht, gegessen werde. Das sauere Mittelstück könne überhaupt nicht gegessen werden und werde in Essig gelegt, um ihn zu verstärken. — Abu Mansur braucht den Citronensaft gegen Icterus, Herzklopfen, die Kerne gegen Haemorrhoiden und Scorpionenstich, dann fährt er folgendermassen fort: „Galen sagt, dass das Oel der Citronenschale bei Lähmungen, Paralysis facialis und bei Parese der Extremitäten von Nutzen sei.“ Dieses Citat ist, wie alle bisher von Abu Mansur angeführten in der Edit. Kühn nicht vorhanden. Nach Avicenna tödtet man verschluckte Blutegel, wenn man Citronen in Weinessig kocht und davon 72 Tasse trinkt. Citronensaft beruhigt die krankhaften Gelüste der Schwangeren.
    (Ludwig Israelson: Die "materia medica" des Klaudios Galenos, 1894)
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