• "Aspidium filix mas L., officinelles Farnkraut (Filices). — Filix hat eine sehr nützliche Wurzel, sie tödtet nämlich den breiten Bandwurm, wenn man 4 Drachmen in Honigwasser nimmt. Sie tödtet und stösst . auch den Foetus aus. Sie ist bitter und etwas adstringirend, ohne zu reizen, weshalb sie als Geschwürsmittel verwendet wird. Aehnlich wirkt auch Filix foemina.
    Bei den Hippokratikern finden wir dieses heute beliebteste Bandwurmmittel nicht erwähnt. Nach Rinne bespricht bereits Theophrast die wurmabtreibende Wirkung der Farnkrautwurzel. Largus empfiehlt zum Abtreiben der Taenien Filix macedonica. Galen hat die Dosis von 4 Drachmen in Honigwasser von Dioscorides übernommen. Wenn auch uns, die wir das besonders wirksame Fil. mas. Wolmarens. benutzen, obige Dosis viel zu hoch erscheinen muss, so möchte ich darauf hinweisen, dass in der letzten Ausgabe der Pharmacop. german. Pulv. rad. fil. mar. 4,0—12,0 im Electuarium empfohlen ist. Ja, man giebt bei Taen. sagin. sogar 14,0—16,0 vom Extract. Abu Mansur stimmt genau mit Galen überein, auch in Bezug auf die Dosis und Ordination.
    Das wirksame Princip des Farnkrauts ist die toxisch wirkende Filixsäure, welche (in einem alten Extract) in ihr wirkungsloses krystallinisches Anhydrid, das Filicin, übergehen kann."
    (Ludwig Israelson: Die "materia medica" des Klaudios Galenos, 1894)
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