"Gemeiner Mahagonibaum.
Wächst im südlichen Amerika.
Blühet im December.
Dieser Baum, der auf den Inseln Cuba, Jamaica und Hispaniola sehr gemein ist, und auch auf den Bahamischen Inseln angetroffen wird, wächst gemeiniglich auf Felsen, wo er zu seiner Nahrung und Befestigung nur wenig Erde findet; dennoch aber wächst er schnell auf, und wird so groß, dass man aus seinem Stamme sechs Fußbreite Bolen schneiden kann.
Das Holz hat eine schöne aus dem Gelbbraunen ins rothe übergehende Farbe, ist sehr dicht, fest und schwer, und nimmt eine sehr gute Politur an, weshalb es jetzt zu Hausgeräthen allgemein geschätzt wird.
Die Rinde soll, so wie sie von mehreren beschrieben wird, aus abwechselnd rothen und weißen Lagen bestehen, und mit einer gelben, runzligen, fast lederartigen Oberhaut bedeckt seyn. Ihr Geruch soll schwach und gewürzhaft, ihr Geschmack sehr zusammenziehend, und bitterer seyn, als der der Chinarinde. Der beym Stoßen dieser Rinde aufsteigende Staub soll Niesen, Husten und brennenden Schmerz im Schlunde erregen. — Durch die Gefälligkeit des Herrn Apotheker Behre in Altona erhielt ich mehrere Stücke dieser Rinde, die derselbe von einem Kaufmann in Hamburg bekommen hatte, der mit Mahagoniholz handelt. Diese Stücke, die, des bequemen Packens wegen, nur eine Länge von acht Zoll behalten haben, sind zwey bis vier Zoll breit und anderthalb bis zwey Linien dick. Sie kommen mit der hier angeführten Beschreibung ziemlich überein, außer dass sich, da diese Stücke nicht von den Ästen, sondern von dem Stamme genommen sind, »unter den abwechselnd rothen und weißen Lagen, noch mehrere rothe Bastlagen finden, die mehr als die Hälfte von der Dicke der Rinde ausmachen, und dabey so dicht und fest sind, dass dieser Theil der Rinde polirt werden könnte. Uebrigens ist bey jener Beschreibung noch anzumerken, dass das, was in derselben Oberhaut genannt wird, die ersten Rindenlagen sind, die durch das Entstehen neuer Rindenlagen und durch die Ausdehnung des Astes so erweitert wurden, dass sie zerrissen, und so der Rinde das runzliche Ansehen gaben.
In England hat man diese Rinde mit Nutzen statt der Chinarinde bey Wechselfiebern gebraucht."
(Gottlob Friedrich Hayne: Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneykunde gebräuchlichen Gewächse. Erster Band. 1805.)