"Giftiger Wasserschierling, Wasserschierling, Wütherich, giftiger Wütherich, Parzenkraut.
Wächst fast in ganz Deutschland, so wie in den mehresten Ländern Europens in Sümpfen und an den Ufern der Flüsse, Bäche und Seen.
Blühet von Junius bis in den August.
Die Cicuta virosa wird nicht nur mit dem Conium maculatum, sondern auch - wie ich aus eigner Erfahrung weiß - mit dem Chaerophyllum bulbosum und dem Sium latifolium verwechselt; und wenn die Verwechslung mit letzterem Statt finden kann, dann ist sie gewiß auch noch eher mit dem Sium angustifolium zu fürchten. ...
Die Cicuta virosa gehört zu den stärksten deutschen Pflanzengiften, wenn sie nicht gar an der Spitze derselben steht. Vorzüglich giftig ist die Wurzel, besonders wenn sie im Frühjahre gesammelt wird. ...
In den Apotheken sammelt man das Kraut dieser Pflanze unter dem Namen Herba Cicutae virosae s. Cicutae aquaticae. Auch soll sie nach Linne's Vorschlag und nach der Pharmacopoea Danica zum Emplastrum Conil genommen werden. Wenn sie einige dem Conium maculatum haben vorziehen wollen, so hat dies doch wohl nur vom äußerlichen Gebrauche gelten können; denn ihr innerlicher Gebrauch bleibt immer unsicher und gefährlich. Auch ist Gmelin's Meinung, daß sie den Pferden unschädlich sey, nicht bloß durch Gadd, sondern auch durch Viborg, der neuerlich mit ihr Versuche an Thieren gemacht hat, widerlegt worden."
(Gottlob Friedrich Hayne: Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneykunde gebräuchlichen Gewächse. Erster Band. 1805.)