"Wasserpfeffer würt auch von ettlichen Muckenkraut geheyssen. Den ersten namen hat diß gewechß von seiner scherpffe überkommen / dieweil es am geschmack räß ist / unnd wie der Pfeffer auff der zungen brennt. Den andern namen hatt es von den mucken erlangt / die nichts anrüren so mit dem safft dises krauts besprengt ist.
Wasserpfeffer hat einen stengel mit vilen knöpffen und gleychen / der ist vest. Auß demselbigen wachsen seine bletter / die seind den Weiden blettern gleich / an der farb grawlecht / in sonderheyt an der einen seiten gegen der erden. Die blumen seind getrungen / einer spitzigen schmalen äher gleich / an der farb schneeweiß. So dise abfallen bringt er seinen braunen breyten samen / welcher auch auff der zungen hitzig ist. Die wurtzel ist seer zasecht.
Wasserpfeffer / wie sein nam außweißt / wechßt gern an feüchten orten / bey den weyhern / lachen und pfützen.
Der Wasserpfeffer blüet fürnemlich im Augstmonat / unnd bringt darnach seinen samen.
Der Wasserpfeffer ist seer warm und trucken.
Die bletter und samen zerstossen unnd übergelegt / verzeren die geschwulst / und das undergerunnen blut. Die bletter gedörrt unn gepulvert / mögen an statt des Pfeffers zu der speiß gebraucht werden. Der safft auß den blettern getruckt ist nützlich zu den faulen wunden darmit gewäschen."
(Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543)