"Das Phellandrium aquaticum läßt sich nicht leicht mit andern im Wasser wachsenden Doldengewächsen verwechseln; denn von diesen, wohin besonders die Cicuta virosa, das Sium latifolium und Sium angustifolium gerechnet werden müssen, unterscheidet es sich sehr auffallend durch seine Blätter, deren Fiedern und Fiederchen ausgesperrt, oder, was gleich viel ist, so gerichtet sind, daß sie mit dem Balttstiele nach oben einen stumpfen und nach unten einen spitzen Winkel bilden. Auch sind die Blättchen, in ihrer Gestalt und ihrer mindern Größe, so sehr von denen jener Gewächse verschieden, daß hier nicht wohl eine Verwechslung Statt finden kann.
Um so leichter aber kann der in den Apotheken gesammelt werdende Same, Semen Phellandrii s. Foeniculi aquatici, mit dem Samen jener Doldengewächse verwechselt werden; und Ehrhart fand auch, als er diesen Samen aus mehreren Apotheken untersuchte, daß die mehresten den Samen von Sium latifolium gesammelt hatten...
Der Same vom Phellandrium aquaticum besitzt einen eigenthümlichen, etwas gewürzhaften Geruch und Geschmack. Er enthält ein ätherisches Oehl, welches nach Remler weiß von Farbe ist, und den ihm eignen Geruch und Geschmack an sich trägt. Jedes Pfund Samen gab eine Drachme Oehl.
Vermöge des ätherischen Oehles ist dieser Same reizend und durch secundäre Wirkung auflösend und harntreibend. - In Deutschland hat man seine Wirkung vorzüglich in der Schwindsucht gepriesen, in Kopenhagen soll er in dieser Krankheit, wie Rafn in seiner Flora bemerkt, fruchtlos angewendet worden seyn."
(Gottlob Friedrich Hayne: Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneykunde gebräuchlichen Gewächse. Erster Band. 1805.)