Ulme w, Rüster, Ulmus, Gattung der Ulmengewächse mit ca. 45 in der nördlichen gemäßigten Zone heimischen Arten. Sträucher oder Bäume mit eiförmigen, an der Basis asymmetrischen und am Rande gesägten Blättern sowie meist vor den Blättern erscheinenden Blüten. Diese unscheinbar, oft büschelig oder köpfchenförmig gehäuft auftretend und vom Wind bestäubt. Die Frucht ist eine einsamige, von einem breiten Flügelrand umgebene Nuß (Flügelnuß; Flügelfrüchte).
Wichtigste einheimische Arten sind: die in Schlucht- und Hangwäldern anzutreffende Berg-Ulme oder Weißrüster, Ulmus glabra (= Ulmus montana, Ulmus scabra), die in Auenwäldern wachsende Feld-Ulme oder Rotrüster, Ulmus minor (= Ulmus campestris, Ulmus carpinifolia), sowie die ebenfalls in Auenwäldern zu findende Flatter-Ulme, Ulmus laevis (= Ulmus effusa), die Brettwurzeln ausbilden kann. Alle 3 Arten sind über die gemäßigten Gebiete Europas und Asiens verbreitet. Es sind laubwerfende, bis über 30 m hohe Bäume mit ausladenden Kronen, die wegen ihrer Anspruchslosigkeit und Raschwüchsigkeit gern als Allee- und Straßenbäume gepflanzt werden.
Das gelbliche, im Kern bräunliche Holz ist hart (Dichte ca. 0,7 g/cm3), grobfaserig, schwer spaltbar, zäh elastisch und sehr dauerhaft; es weist zudem einen nur geringen Schwund auf. Besonders wertvoll ist das schön gemaserte und gut polierbare Holz der Feld-Ulme, das, wie auch das Holz der Berg-Ulme, zu Möbeln verarbeitet, aber auch als Bau-, Werk- und Drechslerholz verwendet wird. Ulmenbestände leiden oft unter dem Ulmensterben.