• "Momordica Elaterium L., Springgurke (Cucurbitae.). — Die wilde Gurke, ihr Saft, den man Elaterium nennt, ihre Wurzel und Blätter sina sehr nützliche Medicamente. Local angewendet, wirkt Elaterium emenagog und verursacht Abort, dient als Abführmittel und vertheilt. Man salbt Elaterium mit Honig oder altem Oel bei Angina ein, giesst es bei Icterus mit Milch in die Rase, heilt auf diese Art auch Kopfschmerzen. Der Saft aus Wurzeln und Blättern wirkt ähnlich, aber schwächer. Die Rinde hat austrocknende Wirkung. — Galen verwendet Elaterium auch gegen Hautkrebs, putride Geschwüre, die Wurzel gegen Ohrenschmerzen, Fötor ex ore, in Oel gekocht zur Erweichung scrirrhöser Geschwülste und bei SehnenVerletzungen.
    Hippokrates braucht Elaterium als Abführmittel und macht hierbei die Angabe, dass die Wirkung durch die Muttermilch auf den Säugling übergehen kann, was auch Galen mit den Worten ausdrückt „der Mutter gegeben, purgirt es das Kind.“ Prof. Kobert hält diese Wirkung für wahrscheinlich. Abu Mansur stimmt mit Galen überein und vergleicht Elaterium ganz richtig mit der Koloquinthe. — Elateriumextract ist ein Hydragogum und eines des heftigsten Drastica. Grössere Gaben als 0,05—0,1 können zu bedrohlichen Vergiftungserscheinungen führen. Man wendete es früher bei Hydrops, Gicht. Diabetes insipidus an. Der grösste Theil des hauptsächlich in England hergestellten Elateriums geht nach Russland, wo es noch stark im Gebrauch zu sein scheint, während es in anderen Ländern ziemlich obsolet ist. Der wirksame Bestandtheil des Elateriums ist das Elaterin, ein neutraler Bitterstoff, der nach Marquard mit Colocynthin indentisch sein soll."
    (Ludwig Israelson: Die "materia medica" des Klaudios Galenos, 1894)
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