Synonyme: Primula coronaria, P. montana, P. odorata, P. officinalis;
Frühlingsschlüsselblume, Arznei-Primel, Fünfwundenblume, Kirchenschlüssel, Maiblümel, Peterschlüssel, Wiesen-Schlüsselblume

Historisches: Der Gattungsname Primula ist die Verkleinerungsform des lateinischen prima (die erste), als Hinweis auf die ersten unter den Frühlingsblumen. Auch der Artname veris vom lateinischen ver (Frühling) ist ein entsprechender Hinweis. Die Bezeichnung Schlüsselblume geht auf den einem Schlüsselbund ähnlichen Blütenstand zurück. In den antiken Schriften wird die Schlüsselblume aus naheliegenden pflanzengeographischen Gründen nicht erwähnt. Dagegen findet sie in der nordischen Mythologie große Beachtung. So sollen Nixen, Elfen, Undinen und Najaden die schöne Blume geliebt und beschützt haben.

Drogen: 1. Primulae flos cum calycibus (syn. Flores Primulae, Flores Primulae cum calycibus); Primula-elatior-Blüten (syn. Aurikeln, Himmelsschlüsselblumen, Primelblüten, Schlüsselblumenblüten), die getrockneten, ganzen Blüten mit Kelch.
Inhaltstoffe: Flavonoide, u.a. Apigenin und Luteolin sowie Kämpferol- und Quercetinglykoside, ferner Saponine, Carotinoide und Spuren äther. Öls.
2. Primulae flos sine calycibus (syn. Flores Primulae, Flores Primulae sine calycibus); Schlüsselblumenblüten ohne Kelch, die nach der Entfernung des Kelches sorgfältig getrockneten Blüten.
Inhaltstoffe: s. Primulae flos sine calycibus.
3. Primulae radix (syn. Radix Primulae, Rhizoma cum radicibus Primulae, Rhizoma Primulae); Primula-veris-Wurzel (syn. Schlüsselblumenwurzel), der getrocknete Wurzelstock mit Wurzeln.
Inhaltstoffe: Triterpensaponine (4-10 %) mit Protoprimulagenin A vgl. Formel (13β,28-Epoxyoleanan-3β,16α-diol) als dominierendem Sapogenin und D-Glucose, L-Rhamnose und D-Galactose als Monosaccharidkomponenten. Als Nebensaponine liegen Glykoside des Priverogenin-A-monoacetats vor. Außerdem Phenolglykoside, u.a. Primverin und Primulaverin, sowie Spuren von äther. Öl.