"Eine sehr gemeine Pflanze ist in den meisten Orten
Teutschlands der Schierling, Conium maculatum L.
Auch in Griechenland wächst derselbe; vor noch nicht
langer Zeit fand ihn Sibthorp zwischen Athen und Megara
in großer Menge. Bekannt ist es, dass die Athenienser
ihre Verbrecher mit einem Schierlingstranke hinrichteten.
Nach Theophrast's Zeugnis besaß Thrasias
von Mantinea und Alexias, sein Schüler, die Kunst aus
Schierling und Mohnsaft ein Mittel zu verfertigen , das
einen leichten und schmerzlosen Tod bewirkte.
Die Hippokratiker gebrauchten den Schierling innerlich
in einem Tranke zur Beförderung des Lochienflusses . Aeußerlich wendete man ihn gegen hysterische
Beschwerden an , besonders ließ man damit
räuchern bei krankhaftem Ausfluss aus dem Uterus und zur Heilung der Sterilität . Den Samen braucht
man mit Wein in warmen Breiumschlägen bei Vorfall
des Afters."
(J.H.Dierbach: Die Arzneimittel des Hippokrates, 1824)