"Römische Kamille: Verwendet werden die getrockneten Blütenköpfchen von gefülltblütigen - fast nur aus Zungenblüten bestehenden - Kultursorten von Chamaemelum nobile. Sie riechen angenehm aromatisch und schmecken bitter aromatisch. Sorgfältig getrocknete Ware ist weiß, Licht und Luftfeuchtigkeit bewirken rasch Gelb- oder Braunfärbung.
Die Pflanze enthält Ätherische Öle (0,4-1%), Sesquiterpenlaktone (0,6%) und Phenole. Sie wird als Schmuckdroge für Teemischungen verwendet und dient zum Aromatisieren von Wermutweinen. Das römische Kamillenöl ("essence de camomille romaine", "oil of chamomile") ist in der Parfümerie sehr geschätzt.
Anwendung: Römische Kamille ist ein Amarum-Aromatikum mit einer schwach spasmolytischen und vermutlich auch antibakteriellen Begleitwirkung. Innerlich (als Infus) wirkt die Droge bei dyspeptischen Beschwerden, bei Völlegefühl und Blähungen, sowie bei leicht krampfartigen Bauchschmerzen. Das Infus verwendet man auch als Mundspülung.
Mit allergischen Reaktionen vom verzögerten Typ (Kontaktdermatitiden) muss in Einzelfällen gerechnet werden."
(Ernst Steinegger, Rudolf Hänsel: Lehrbuch der Pharmakognosie und Phytopharmazie, Springer-Verlag, 1988)

"Isoprenoide in Römischer Kamille: Die Pflanze enthält Germacranolide und ist ein potentielles Kontaktallergen."
(Ernst Steinegger, Rudolf Hänsel: Lehrbuch der Pharmakognosie und Phytopharmazie, Springer-Verlag, 1988)

"Kaffeesäure: Die Substanz bildet geruchlose, weiße oder fast weiße Kristalle, die in heißem Wasser oder Ethanol leich löslich sind. Sie tritt bei der dünnschichtchromatografischen Prüfung der Römischen Kamille (Chamaemelum nobile) und der Holunderblüten (Sambucus nigra) in Erscheinung."
(Ernst Steinegger, Rudolf Hänsel: Lehrbuch der Pharmakognosie und Phytopharmazie, Springer-Verlag, 1988)