Synonyme: Feldpoley, Feldthymian, Sandthymian, Wilder Thymian

Historisches: Bereits im Altertum wurden verschiedene Thymian-Arten benutzt, unter denen sich vermutlich auch der heute offizinelle Thymus vulgaris befand. Dioskurides kannte seine Verwendung als Gewürz und zu medizinischen Zwecken, Alexander Trallianus verordnete die Droge ebenfalls. Im Mittelalter wird Thymus wenig erwähnt, doch war die Droge der Heiligen Hildegard von Bingen bekannt. Im 16. und 17. Jh. ist Thymian in den Apotheken offizinell, das äther. Öl war schon 1589 im Dispensatorium Noricum (Nürnberger Arzneibuch) erwähnt. Das Thymol wurde 1853 aus Thymianöl isoliert und bald darauf medizinisch verwendet. Der Gattungsname Thymus ist zwar griechischen Ursprungs und von thymos (Mut) abgeleitet. Allerdings wird die Bezeichnung wiederum auf das ägyptische tham zurückgeführt, ein Hinweis auf eine im alten Ägypten verwendete Thymus-Art zur Leichenwaschung. Die bereits bei Hippokrates in hohem Ansehen stehende Heilpflanze wurde schon damals bevorzugt bei Erkrankungen der Atmungsorgane eingesetzt.

Drogen: 1. Serpylli aetheroleum (syn. Aetheroleum Serpylli, Oleum Serpylli); Quendelöl, das Wasserdampfdestillat der getrockneten, oberirdischen Teile.
Inhaltstoffe: phenolische Substanzen, bes. Carvacrol (20-40 %), neben Thymol (1-5 %) sowie u.a. p-Cymen und γ-Terpinen (je 5-15 %), Borneol, Bornylacetat, Caryophyllen, 1,8-Cineol, Geraniol und Linalool.
2. Serpylli herba (syn. Herba Serpylli); Quendelkraut (syn. Feldthymian), die zur Blütezeit gesammelten, ganzen oder geschnittenen, getrockneten, oberirdischen Sprosse.
Inhaltstoffe: äther. Öl (0,2-0,6 %, s. Serpylli aetheroleum), Flavone, Lamiaceengerbstoffe mit Rosmarinsäure (2,3 %) und weiteren Hydroxyzimtsäurederivaten (ca. 1 %), Triterpene, u.a. Oleanol- und Ursolsäure.