"[I.109. - Weisspappel] - Populus alba (Salicaceae) - Weiss- oder Silberpappel
Die Rinde des Pappelbaumes in der Gabe von 1 Unze getrunken hilft gegen Ischias und Harnzwang. Es wird auch gesagt, dass sie mit der Niere vom Maulesel genossen Unfruchtbarkeit bewirke; es beisst auch, dass die Blätter nach einem Abführmittel mit Wein dasselbe leisten. Der Saft der Blätter, lauwarm eingeträufelt, hilft gegen Ohrenschmerzen. Die beim Hervorbrechen der Blätter entstehenden rundlichen Gebilde heilen, fein gestoßen, mit Honig als Salbe die Schwachsichtigkeit. Einige berichten, dass die Rinde der Weiß- und Schwarzpappel in Stücke zerschnitten und in gedüngte Gartenbeete gestreut zu jeder Zeit essbare Pilze erzeuge."
(Dioskurides: Materia Medica, Übersetzung von Julius Berends, 1902)

"[I.110. - Schwarzpappel] - Populus nigra (Salicaceae) - Schwarzpappel
Die Blätter der Schwarzpappel mit Essig aufgelegt helfen bei Podagraschmerzen. Das Harz derselben wird Salben zugemischt. Die Frucht mit Essig getrunken hilft denen an Epilepsie leidenden. Es wird erzählt, dass die Träne, welche am Fluss Eridanos aus ihr quillt, erhärte und zu dem sogen. Bernstein werde, der bei einigen auch Chrysophoron heißt. Beim Reiben ist sie wohlriechend und hat eine goldige Farbe; wird sie fein gerieben getrunken, so wirkt sie gegen Dysenterie und Bauchfluss."
(Dioskurides: Materia Medica, Übersetzung von Julius Berends, 1902)