• "Nerium Oleander L., Oleander (Apocin.). —Die Pflanze ist Allen bekannt, äusserlich angewendet wirkt sie vertheilend. Innerlich wirkt sie auf Mensch und Thier verderblich und giftig ein. — Largus verordnet Oleanderblätter einmal als Kaumittel. Abu Mansur bereitet aus den Blätteru Salben, welche harte Geschwülste öffnen, Jucken und Krätze beseitigen, bei Rücken- und Knieschmerzen Erleichterung schaffen. Auch er warnt vor innerlicher Anwendung. Wir sehen also, dass Nerium Oleander als Giftpflanze galt. Der Milchsaft dieser Pflanze wurde und wird noch jetzt von den Eingeborenen als Pfeilgift, die Tinctur als Antidot gegen Schlangengift benutzt. Von den wirksamen Bestandteilen wirken die Resina auf die Schleimhäute, die Glycoside Oleandrin, Neriodorin, Neriodorein, welche der Digitalis-Gruppe angehören, auf den Herzmuskel, „jedoch nicht auf die Gefässe, so dass Oleander auch bei Atheromatose älterer Leute angewendet werden darf.“ Die Empfehlung der Oleander-Präparate, (besonders ein Infus aus im Spätsommer oder Herbst gesammelten Blättern, oder unreifen Früchten, auch die Mercksche Tinctur aus denselben) stammt von Dr. v. Oefele. Verwendet werden sie bei Herz- und Nierenleiden. Indicationen sind dieselben wie bei Digitalis. Oleander soll die Diurese mehr anregen, als irgend ein anderes Mittel der Digitalisgruppe. Die Tagesdosis beträgt 0,5 der Rohdroge für die ersten 3 Tage, dann 0,05—0,1. Von der Tinctur (1 : 10) 2—3 Mal täglich 20 Tropfen.
    Nach Prof. Kobert wirken die Glycoside des Oleanders ganz analog denen der Digitalis. Die Angabe von Oefele’s, dass erstere nur auf das Herz, nicht aber auf die Gefässe wirken, weist Kobert zurück."
    (Ludwig Israelson: Die "materia medica" des Klaudios Galenos, 1894)
  • "Nerium Oleander L., Oleander (Apocin.). Oleander ist in seiner ganzen Substanz giftig, nicht nur für Menschen, sondern besonders auch für Vieh. — Oleander ist ausführlich besprochen."
    (Ludwig Israelson: Die "materia medica" des Klaudios Galenos, 1894)
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