"[III.141. - Milzfarn] - Asplenion ceterach (Polypodiaceae) - Gebräuchlicher Milzfarn
Das  Asplenon -  Einige  nennen  es  Skolopendrion,  Andere  Splenion,  Hemionion,  Pteryx,  Lonchitis, Aturios,  Phrygia,  Phrygitos,  Philtrodotes,  die  Propheten  Marderblut -  hat  Blätter  ähnlich  dem  Thiere Skolopender, welche zu mehreren kreisförmig aus einer Wurzel hervorkommen. Es wächst an Felsen und  beschatteten  Steinmauern,  ist  ohne  Stengel,  Frucht  und  Blüthe.  Sie  (die  Blätter)  sind  wie  beim Engelsüss  eingeschnitten,  auf der  Unterseite  gelblich  und  rauh,  auf  der  Oberseite  grün.  Die  Blätter, mit Wein gekocht und vierzig Tage getrunken, haben die Kraft, die Milz zu erweichen; man muss aber auch die Milz mit den in Wein fein geriebenen  Blättern als Umschlag bedecken.  Ferner helfen sie bei Harnzwang, beim Schlucken und bei Gelbsucht, zerkleinern auch den Stein in der Blase. Sie scheinen aber  auch  Unfruchtbarkeit  zu  bewirken,  wenn  sie  für  sich  allein  sowie  mit  der  Milz  des  Maulesels umgebunden  werden.  Man  sagt,  um  Unfruchtbarkeit  zu  bewirken,  müsse  man  dasselbe  in  einer mondfinsteren Nacht ausreissen." 
(Dioskurides: Materia Medica, Übersetzung von Julius Berends, 1902)