• "Juncus maritimus L., Strandbinse. Juncus Oxyschoenus. Scirpus Holoschoenus L., grosse Simse (Juncac.), Fraas. — Es giebt ein Schoenus laevis, ein Oxyschoenus und ein Holoschoenus. Oxyschoenus ist härter und schlanker, Holoschoenus weicher und dicker. Die Frucht von Holoschoenus wirkt wie ein Hypnoticum, auch die Frucht einer von den beiden anderen Species des Schoenus wirkt so, doch schwächer, als die von Holoschoenus. Jedenfalls verursacht sie Kopfschmerzen. Die Früchte beider Arten in Wein getrunken hemmen Diarrhoe und Menorrhagie.
    Hippokrates hat auch eine Schoenus-Art (Andropogon Schoenanthus L.), wohlriechendes Bartgras (Gramin.), welche indischen Ursprungs ist. Dioscorides beschreibt unzweifelhaft Andropogon Schoen. Dagegen glaube ich in Bezug auf die auch bei Dioscorides vorkommenden Oxy- und Holoschoenus nach Galen’s Beschreibung mich der Deutung von Fraas anschliessen zu müssen. Denn wenn Galen von Oxyschoenus und Holoschoenus sagt, dass die eine Art schlanker und härter, die andere dicker und weicher ist, so muss man wohl an eine Binsenart denken, ganz abgesehen davon, dass Galen nichts von einem Wohlgeruch erwähnt. Abu Mansur scheibt seinem Idehur (von Achundow als Andropogon Schoenanthus gedeutet) genau dieselbe Wirkung zu wie Galen den genannten Arten, und zwar citirt er unzweifelhaft Galen. Es liegt nun die Möglickeit vor, dass Galen die Wirkungen der orientalischen Drogue, deren Beschreibung er ja bei Dioscorides vorfand, auf seine Schönus-Arten übertragen."
    (Ludwig Israelson: Die "materia medica" des Klaudios Galenos, 1894)
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