• "Lupinus hirsutus L., rauhe Lupine (Papilionac.). — Lupinus angustifolius, schmalblüthige L.,nach Fraas.— Gekocht kann die Lupine gegessen werden, nachdem sie durch vorhergehendes, viele Tage währendes Maceriren ihre Bitterkeit dem Wasser abgegeben hat. Wenn man ihr aber ihre natürliche Bitterkeit nicht entzieht, hat sie reinigende und vertheilende Wirkung. Sie tödtet Spulwürmer entweder als Electuarium, oder in Essigwasser genommen. Aeusserlich nützt sie gegen Vitiligo, Grind, Gesichtsfinnen, Krätze, gangränöse und bösartige Geschwüre, und zwar theils vermöge ihrer reinigenden, theils reizlos vertheilenden, theils trocknenden Wirkung. Mit Peganum und Pfeffer zusammen genommen reinigt sie Leber und Milz. Mit Myrrha und Honig äusserlich (per vaginam) angewendet, ruft sie Menses und Wehen (Abort) hervor. Lupinenmehl vertheilt gleichfalls, ohne zu reizen. So heilt es Blutunterlaufungen, Kröpfe und harte entzündliche Geschwülste. Behufs dessen muss es, in reinem Essig, oder in Essigwasser, oder in Essig und Honig gekocht, verwendet werden. Solche Cataplasmen werden auch gegen Ischias angewendet."

    (Ludwig Israelson: Die "materia medica" des Klaudios Galenos, 1894)
  • "Die wildwachsende Lupine ist bitter und überhaupt wirksamer, als die cultivirte, hat aber im übrigen dieselbe Wirkungsart. Wie alle zur Nahrung verwendbaren cultivirten Pflanzen besprich Galen auch die Lupine in seinem Werke „de alim. facult.“, erwähnt ihre vielfache Verwendung als Nahrungsmittel und schreibt ihr guten Nährwerth zu. Bei Hippokrates gelten Lupinen für laxirend. Abu Mansur stimmt wörtlich mit Galen überein."

    (Ludwig Israelson: Die "materia medica" des Klaudios Galenos, 1894)
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