• "Radix agarici, Agaricus albus s. Boletus laricis L. Lärchenschwamm (Fung). Er wächst auf Baumstämmen, ist von lockerer Consistenz, der Geschmack scheint anfangs süsslich zu sein, doch bald erweist er sich bitterlich und etwas scharf. Er hat vertheilende, Verdichtungen lösende Wirkung, infolge dessen wirkt er bei Anschoppungen in den Eingeweiden und bei Verstopfungen abführend und reinigend, so bei Leberanschoppung und Gelbsucht. Ferner nützt er bei Epilepsie und Wechselfieber, die infolge von eingedickten und verschleimten Körpersäften entstehen. Gegen Thierbiss wird er äusserlich und innerlich verwendet. Die innerliche Gabe beträgt eine Drachme in Wein genommen. In einem Werke charakterisirt Galen als bestes Präparat (wichtig für die Zubereitung von Theriak) das leichteste dichtere; schwerer und holziger Schwamm ist schlecht. Das bei anderen antiken Schriftstellern über Boletus Angeführte, ist bei Henrici nachzulesen. Abu Mansur verwendet den Lärchenschwamm analog Galen. Das von Abu Mansur angeführte Citat aus Galen: Agaricus führe langsam die gelbe und schwarze Galle vom Körper ab, ohne den Schleim zu vermindern, habe ich in der von mir benutzten Editio Kühniana nicht finden können. Es mag eben Abu Mansur eine arabische Galenübersetzung vorgelegen haben, die vollständiger war, als die auf uns gekommenen Galenausgaben, oder aber pseudogalenische Schriften enthalten hatte."

    (Ludwig Israelson: Die "materia medica" des Klaudios Galenos, 1894)
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