"[I.15. - Kostus] - (Cheilo)Costus  speciosus oder arabicus  (Scitamineae) - Schöne oder arabische Kostwurz
Den  Vorzug  verdient  der  arabische   Kostus,  der   weiß  und  leicht  ist  und  einen  kräftigen  und angenehmen  Geruch  hat.  An  zweiter  Stelle  kommt  der  indische,  welcher  dunkel  ist  und  leicht  wie Ferula. Der dritte ist der syrische, er ist schwer, von buxebaumähnlicher Farbe und durchdringendem Geruch.   Am  besten  ist  der  frische,  weiße,  durchweg  volle,  dichte,  harte,  nicht  von  Würmern angefressene,  der  keinen  üblen  Geruch  hat,  beißend  und  brennend  schmeckt.  Er  hat  erwärmende, harntreibende, die Menstruation befördernde Kraft und ist bei Gebärmutterleiden heilsam in Zäpfchen, Bähungen  und  Räucherungen.  Genossen  hilft  er  den  von  der  Otter  Gebissenen,  mit  Wein  und Wermuth auch gegen Krämpfe und Blähungen; mit Honigwein reizt er zum Liebesgenuss; mit Wasser aber treibt er den Bandwurm ab. Mit Öl als Salbe dient er gegen Fieberschauer vor den Anfällen, und gegen Lähmungen;  mit Wasser oder Honig aufgetrieben vertreibt er die  Sonnenbrandflecken. Er wird auch  den  Salben  und  Gegengiften  zugesetzt.  Einige  mengen  aber  die  stärksten  Wurzeln  des komagenischen Alant dar- unter, um ihn zu verfälschen. Die Erkennung ist aber leicht, denn der Alant hat weder den feurigen Geschmack noch den kräftigen durchdringenden Geruch." 
(Dioskurides: Materia Medica, Übersetzung von Julius Berends, 1902)