• "Cucumis Colocynthis L., Koloquinte (Cucurbitae.). — Die Koloquinte hat bitteren Geschmack und ist ein stark wirkendes Purgirmittel, Der frische Pflanzensaft dient zur Einreibung bei Ischias. Wenn auch Galen an dieser Stelle die Gefährlichkeit dieses stark wirkenden Abführmittels nicht hervorhebt, so war sie ihm nichtsdestoweniger bekannt, was schon daraus hervorgeht, dass er von Colocynthis-Vergiftung spricht und Ol. amygdal. als Antidot empfiehlt. Im Uebrigen mag Galen ebenso wenig wie Hippokrates die Koloquinte besonders geschätzt haben, da er neben den diätetischen Abführmitteln, auch Aloe, Scammonium, Elaterium u. s. w. als Laxantia, resp. Drastica anwendete. Abu Mansur nennt das Koloquintenmark ein „geschätztes Abführmittel,“ dessen Giftwirkungen ihm aber wohl bekannt sind, da er zu Tode führende Diarrhoen anführt. Er wendet die Koloquinte bei sehr vielen Affectionen an. —Das wirksame Princip der Koloquinte ist das stark drastisch wirkende, äusserst giftige Glycosid Colocynthin, aus dem durch Zersetzung das noch stärker giftige Colocynthein entsteht."

    (Ludwig Israelson: Die "materia medica" des Klaudios Galenos, 1894)
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