Verbascum phlomoides
"Das Verbascum phlomoides kommt dem V. thapsiforme , besonders in der Größe der Blumen am nächsten, unterscheidet sich von demselben aber 1) durch die unteren Slengelblätter , welche oval, gestielt und stumpflich sind, und nicht oval-länglich, sitzend und herablaufend und zugespitzt ; 2) durch die Form des Schweifes, welcher zu allen Zeiten mehr unterbrochen ist; 3) durch die Form der Kelchzipfel, welche oval sind, und nicht oval-lanzettförmig. — Verwechselungen dieser Art, so wie der anderen beiden beschriebenen Arten mit den Blumen von Verbascum nigrum sind nicht zu erwarten, da die Staubfäden der letzteren sich so sehr durch die violetten Zottenhaar-Büschel auszeichnen.
Die Größe der schönen ranunkelgelben Blumen giebt dieser Art bei den Sammlern eben so vielen Werth als der andern großblumigen Art. Sie soll daher auch in den Apotheken des südlichen Deutschlands ziemlich häufig vorkommen. Eine Verschiedenheit ist weder in der chemischen Zusammensetzung, noch im Geschmack und Geruch bemerkt worden, und ihre Wirkungen und Anwendungen sind daher dieselben wie bei den andern beiden beschriebenen Arten."
(Gottlob Friedrich Hayne: Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneykunde gebräuchlichen Gewächse. Zwölfter Band. 1833)

Verbascum thapsiforme (Verbascum densiflorum)
"Verbascum thapsiforme ist die Art, welche man am meisten in den Officinen antrifft, und mit welcher auch wahrscheinlich die Analysen angestellt wurden. ... Die Blumen sammelt man bei gutem Wetter ohne Kelche vom Monat Juni bis zum September, und bewahrt sie vollkommen getrocknet (da sie sonst leicht schwarz werden) an einem trockenen Orte wohl verschlossen unter dem Namen Wollkraut- oder Königskerzen-Blumen (Flores Verbasci) auf. Sie müssen ihre ranunkelgelbe Farbe und den angenehmen an Veilchenwurzel erinnernden Geruch behalten, und einen süßlich-schleimigen Geschmack haben. Das Wollkraut dagegen (Herba Verbasci) kann schon früher gesammelt werden, und muss ebenfalls gut getrocknet aufbewahrt werden, und das wollig-filzige Ansehen behalten. Es hat einen unangenehmen Geruch und einen widerlich schleimig bitterlichen Geschmack.
In den Wollblumen fand Morin ein gelbliches, flüchtiges Öl; ... Ehedem waren auch die Wollkraut-Wurzeln (Radices Verbasci) officinell. Alle Theile dieser Art und der verwandten Species gehören zu den eigentlichen schleimigen Mitteln, und werden daher auch in solchen Krankheiten angewendet, wo die Oberflächen entzündeter Organe sehr reizbar sind, z.B. bei Brustentzündungen, Katarrhen, bei Hämorrhoidalknoten etc. Sie können hier als Theeaufgüsse innerlich oder auch zu Klystiren gebraucht werden."
(Gottlob Friedrich Hayne: Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneykunde gebräuchlichen Gewächse. Zwölfter Band. 1833)