"Jaborandiblätter: Jaborandiblätter stammen von einer ganzen Anzahl verschiedener Pilocarpus-Arten, darunter Pilocarpus jaborandi, P. microphyllus, P. pennatifolius und P. racemosus. Es handelt sich um Bäume oder Sträucher mit Hauptverbreitungsgebiet in Südamerika. Die Droge besteht aus den getrockneten einzelnen Fiederblättchen. Sie enthalten ein ätherisches Öl, das ihnen beim Zerreiben einen eigenartig aromatischen, an getrocknete Pomeranzenschalen erinnernden Geruch und beim Kauen einen scharfen Geschmack verleiht. Verwendet werden Jaborandiblätter zur Herstellung von Pilocarpin.
Verwendung: In der Opthalmologie als Miotikum bei Glaukom zur Verringerung des intraokularen Drucks; zum Einträufeln in das Auge in 0,5-2%iger Lösung. Weitaus die Hauptmenge des produzierten Pilocarpins geht in die kosmetische Industrie und wird in Haarlotionen inkorporiert. Das Alkaloid gilt als haarwuchsfördernd."
(Ernst Steinegger, Rudolf Hänsel: Lehrbuch der Pharmakognosie und Phytopharmazie, Springer-Verlag, 1988)