• "Lactuca sativa L., Gartensalat (Compos.). — Salat ist ein feuchtes und kühlendes Kraut. Die kühlende Wirkung ist keine ausserordentlich starke, sondern entspricht der Kühle des gewöhnlichen Wassers. Deshalb wird Salat passend gegen entzündliche Processe, leichtere Arten von Erysipel gebraucht. Bei heftig auftretenden Formen wäre seine Wirksamkeit keine hinreichende. Beim Genüsse verursacht er keinen Durst. Die Samen werden gegen Pollutionen infolge lebhafter Träume genommen. Der Saft des wildwachsenden Salatsamens reinigt Nebulae und Leucomata corneae und wird auch bei Verbrennungen zusammen mit Frauenmilch aufgestrichen.
    Nach Galen „de alim. facult.“ erzeugt Salat gute Säfte. In jungem Zustande roh genossen, wird er, wenn er in Samen schiessen will, gekocht und mit Oel und Essig gegessen. — Galen, der infolge seiner Gewohnheit, Nachts zu wachen und infolge des durch sein Alter bedingten geringen Schlafbedürfnisses, an Schlaflosigkeit litt, konnte sich nur dadurch den nöthigen Schlaf verschaffen, dass er Abends gekochten Salat zu sich nahm. Auch sonst empfiehlt er ihn als Schlafmittel. Gegen Insolation des Kopfes lässt Galen ihn mit Essig auflegen („Hausmittel“).
    Bei Hippokrates wird er als Laxans gebraucht, ebenso bei Largus, der aus dem Safte purgirende Pillen macht und den Salat, in Essigwasser abgebrüht, gegen chron. Magenkatarrh verwendet. Abu Mansur fügt der Angabe Galen’s nichts Neues hinzu."

    (Ludwig Israelson: Die "materia medica" des Klaudios Galenos, 1894)
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