• "Cyclamen graeeum oder europaeum L., Erdscheibe oder Saubrod (Primulae.). — Lonicera perielymenum L., windendes Geisblatt (Caprifol.) Dioscorides (nach Fraas 8 ). Nach Lenz passt sie nicht unter Lonicera. — Cyclamen hat verschiedene Wirkungen. Es reinigt, dringt in die Tiefe, öffnet die Mündungen, zieht an und vertheilt. Ihr Saft öffnet die Haemorrhoiden, besonders in Form von Stuhlzäpfchen angewendet, vertheilt entzündliche Geschwülste und Kröpfe. Er wirkt so stark, dass er sogar äusserlich eingerieben, abführt und den Foetus tödtet, besonders im Pessar angewendet. In dieser Form oder innerlich genommen wirkt die Wurzel, die schwächer ist als der Saft, emenagag ; sie hilft bei Icterus, indem sie nicht nur die Eingeweide reinigt, sondern die Galle aus dem Körper durch Schweiss ausscheidet. Sie wirkt diaphoretisch. Man nimmt drei Drachmen in Honigwasser ein. Sie reinigt die Haut von Exanthemen. Sowohl frisch als getrocknet ist sie bei Milzverhärtung äusserlich aufgelegt nützlich. Sie wird auch bei Asthma angewendet.
    Bei Hippokrates dient Cyclamen als Expectorans. Abu Mansur fügt dem bei Galen angeführten nichts Neues hinzu. — Inbetreff des wirksamen, sapotoxin ähnlichen Princips dieser Drogue verweise ich auf: Tufanow „Ueber Cyclamin“.“

    (Ludwig Israelson: Die "materia medica" des Klaudios Galenos, 1894)
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