"[III.126. - Konyza] - Erigeron viscosum (Compositae) - Klebriges Berufkraut, Erigeron graveolens (Compositae) - Riechendes  Berufskraut
Die Konyza [die große, Einige nennen sie Kynozematitis, Andere Danaïs, Tanachion, Phykos, Ischys, Deinosmos,  die  Propheten  Brephyktonos,  Anubins,  Hedemias,  die  Ägypter  Keti,  die  Römer  Intybus, Mina  militaris,  Delliarion,  Febrifuga,  Phragmosa,  Musteroi,  Pissan].  Eine  Art  heißt  die  kleine,  welche wohlriechend  ist;  die  größere  dagegen  bildet  einen  höheren  Strauch,  hat  breitere  Blätter  und  einen durchdringenden  Geruch.  Beide  gleichen  in  den  Blättern  dem  Ölbaum,  diese  sind  rauhaarig  und  fett. Was  die  Höhe  des  Stengels  betrifft,  so  hat  die  größere  eine  solche  von  zwei  Ellen,  die  kleinere  von einem  Fuß.  Die  Blüte  ist  mürbe,  gelb,  gelblich  und  bildet  eine  Haarkrone.  Die  Wurzeln sind unbrauchbar. Der Strauch mit den Blättern als Lager verwandt und auch zur Räucherung angezündet hat  die  Kraft,  giftige  Tiere  zu  verscheuchen  und  Mücken  zu  vertreiben,  tötet  aber  auch  Flöhe.  Die Blätter werden mit Erfolg bei Schlangenbissen, Geschwulsten und Wunden als Umschlag angewandt, auch  werden  die  Blüte  und  die  Blätter  mit  Wein  zur  Beförderung  der  Menstruation,  zum  Austreiben des Embryo, gegen Harnzwang, Leibschneiden und Gelbsucht getrunken. Mit Essig getrunken helfen sie  bei  Epilepsie.  Die  Abkochung  davon  reinigt  die  Gebärmutter.  Der  Saft,  im  Zäpfchen  eingelegt, bewirkt  Fehlgeburt.  Das  Kraut  mit  Öl  eingerieben  ist  gegen  Frostschauer  wirksam.  Die  zarte  [Einige nennen  sie  die  kleine  Konyza,  Andere  Paniost,  auch  Libanotis,  die  Propheten  Kronosl  heilt  als Kataplasma  Kopfschmerzen.  Es  gibt  noch  eine  dritte  Art  Konyza;  sie  hat  einen  dickeren  und weicheren  Stengel,  größere  Blätter  als  die  zarte,  aber  kleinere  als  die  größere,  sie  sind  nicht  fett, haben  aber  einen  viel  durchdringenderen  Geruch,  sind  unangenehmer  und  weniger  wirksam.  Sie wächst an feuchten Stellen." 
(Dioskurides: Materia Medica, Übersetzung von Julius Berends, 1902)