"Große Biebernelle.
Wächst in ganz Deutschland und den mehr südlichen Ländern Europens, auf Wiesen, in
Laubwäldern und an andern feuchten, schattigen Orten.
Blühet im Julius und August.
Von der Pimpinella magna sollen die Radices Pimpinellae nigrae gesammelt werden,
von denen man meint, dass sie blaumilchend seyen. Ich habe noch nie die Wurzel der Pimpinella
magna außerhalb schwärzlich, und innerhalb blaumilchend gefunden, und glaube daher,
dass man jene Wurzeln stets von der Pimpinella Saxifraga nigra gesammelt habe , deren
Wurzel meist so vorkommt, und dann auch durch die Destillation mit Wasser ein blaues ätherisches
Öhl giebt, welches dem über sie abgezogenen Weingeist eine blaue Farbe ertheilt.
Die Radices Pimpinellae nigrae werden übrigens wenig oder gar nicht mehr gebraucht."
(Gottlob Friedrich Hayne: Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneykunde gebräuchlichen Gewächse. Siebenter Band. 1855.)
"Gemeine Biberneil, Pfefferwurz, kleine Biebernell, Steinpimpinelle , Steinpeterlein,
weiße deutsche Theriakwurz, schwarze Bibernelle, Bockspeterlein, Bockspetersilie.
Wächst in ganz Deutschland, so wie in den meisten Ländern Europens, auf Triften, an
Wegen und andern mehr oder weniger trocknen Gegenden, meist an schattigen Orten
, gewöhnlich an sonnigen.
Blühet im Julius und August.
Die in der Arzneykunde gebräuchlichen Wurzeln Radices Pimpinellaa albae, werden im
Frühjahr von der Pimpinella Saxifraga alba gesammelt, so wie auch gewiss von der Varietät
nigra die Radices Pimpinellae nigrae werden gesammelt werden, wenn gleich diese von
der Pimpinella magna genommen werden sollen. In ältern Zeiten sammelte man auch das
Kraut und die Früchte als Samen, Herba et Semen Pimpinellae albae.
Die Wurzeln besitzen einen bockichten Geruch und einen stechenden , erhitzenden Geschmack.
Ihr vorwaltender Grundtheil ist harzig. Sie sind daher reizend, schweiß- und harntreibend.
Man giebt sie selten in Substanz, gewöhnlich bedient man sich der Tinctura Pimpinellae,
die vorzüglich zu Mund- und Gurgelwassern angewendet wird. Man hat auch ein Extract,
Extractum Pimpinellae, von welchem man bey der Bereitung nach Gartheuser und
Dehne ungefähr den dritten Theil der dazu genommenen Wurzeln erhält."
(Gottlob Friedrich Hayne: Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneykunde gebräuchlichen Gewächse. Siebenter Band. 1855.)