"Anacyclus officinarum (Anacyclus pyrethrum)
"Nach Hagen, der deutlich die Wurzel des Anacyclus officinarum beschreibt, erhält man aus dieser Wurzel durch die Destllation mit Wasser und wiederholtes Cohobiren ein geruchloses, butterartiges, feurigschmeckendes, ätherisches Öhl. Es liegt daher die Schärfe der Wurzel in diesem ätherischen Ohle, und nicht in einem eigenthümlichen scharfen Grundstoff oder im Harze derselben.
Man gebraucht die Bertramwurzel meist nur äußerlich als ein Apophlegmatizans und Irritans. Man wendet sie im weinigen Aufgusse bey Lähmung der Zunge und auch die Wurzel selbst zum Kauen an, um dadurch den Speichelfluß zu befördern, und so auch bey hohlen Zähnen zur Linderung der Schmerzen. Sollten die angezeigten therapeutischen Wirkungen auch nur von der Wurzel der Anthemis Pyrethum L verstanden werden, so zeigt doch die Erfahrung, dass sie auch der des Anacyclus officinarum nicht abgehen."
(Gottlob Friedrich Hayne: Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneykunde gebräuchlichen Gewächse. Neunter Band. 1825)