• "Ocimum basilicum L., Basilicum (Labiat.). — Ocimum wärmt im 2. Grade und enthält eine ungesunde Feuchtigkeit. Zum innerlichen Gebrauch nicht geeignet, wirkt es äusserlich vertheilend und verdauend. Hippokrates braucht Basilicum als Brech,- Stopf- und Wundmittel. Abu Mansur giebt an, dass der Saft von Basilicum den Leib erweiche, das Auge verdunkle, Samen und Milch vermindere, aber für das Herz und den Magenmund passe. „Gestossen und kalt aufgelegt nützt er gegen Bienenstich, beim Riechen unterdrückt es das Niesen. Sein Saft mit Essig und Campher gemischt, stillt das Nasenbluten, wenn man einen damit getränkten Tampon hineinbringt. Er wirkt blähungserzeugend.“ Eine Wolletampon, mit dem Decoct getränkt, unterdrückt die Menses. „Die Aerzte sind darin einig, dass es innerlich nicht zu verordnen sei.“ Schon aus diesen Angaben ersehen wir, dass Sickenberger, mit vollem Recht behaupten kann, dass Basilicum eine der gebräuchlichsten Pflanzen des Orients ist, die noch heute fast im jedem Bauernhause, auch Europas, in Blumentöpfen gehalten wird. „Ganz merkwürdig ist die allseitig von den alten Arabern dem Basilicum zugeschriebene Eigenschaft, bei fortgesetztem Genüsse die Kraft des Sehens zu vermindern. Bei dem nüchternen Beobachtungssinne, den man ihnen gegenüber den phantastischen westlichen Hypothetikern des Mittelalters zugestehen muss, dürfte etwas an der Sache sein, obgleich sie darin eigentlich nur Galen folgen, und wären Versuche in dieser Hinsicht wirklich von Interesse“. Als Ausgangspunct könnte Galen dienen, der bemerkt: „Wenn man den Gebrauch von Basilicum übertreibt, erleidet man grosse Einbusse an seinem Augenlichte, vorzüglich, wenn man das Basilicum mit scharf gesalzenen Speisen geniesst.“ Basilicum enthält nach Hager ein flüchtiges, bei geringen Wärmegraden krystallisirendes Oel."
    (Ludwig Israelson: Die "materia medica" des Klaudios Galenos, 1894)
  • < < <